Borderline - erste Gedanken - Männer mit Borderline

Ich lese immer soviel über Borderline Mütter und deren Kinder. Über die Symptome und Auswirkungen der Störung bei Frauen.

Natürlich können auch Angehörige eines männlichen Borderliners diese Bücher lesen und einfach umdenken...Meist können die Störungsbilder ohne viel Aufwand auch auf Männer / Väter umgemünzt werden. Es ist sehr interessant für ein Kind eines Borderliners. Den Wahnsinn schwarz auf weiß zu lesen, den es selber jahrelang erlebt hat und den es trotzdem niemandem so beschreiben kann, dass dieser dann auch nur annähernd eine Ahnung hat.

Ahnung, von der dunklen Wolke, die immer über dem Kind (ja, immer noch) mitschwebt und die sich unmöglich abhängen lässt.

Von der tiefen Verzweiflung, die das Kind regelmäßig verspürte, wenn es feststellte, dass ihm niemals irgendjemand da heraus helfen kann, weil eben niemand ahnt, wie es wirklich um seine Familie steht.

Ahnung, von dem so furchtbar schmerzhaftem, das Kind innerlich zerreißendem schlechten Gewissen, durch diese immerzu andauernde Zerrissenheit: Dafür, was er ihm (und seiner Mutter) antut, hasst das Kind ihn so sehr, dass es sich wünscht, er würde sterben. Aber er ist sein Vater, es merkt, er liebt sein Kind, es ist sein ein und alles und deshalb verbietet es sich, sowas zu denken, Richtig körperlich spüren kann es ihn, diesen Schmerz.

Und es schmerzt doppelt, denn meist übernehmen die Kinder die Verzweiflung, die Angst und die Hilflosigkeit ihrer Mutter. Unbewusst findet ein Rollentausch statt. Mehr und mehr wird das Kind der Erwachsene in der Familie, seine Eltern die Kindern. Seine Mutter ist einerseits ein schutzbedürftiges Kind, deren Leben es mit seinem eigenen verteidigen würde. Aber sie ist auch seine Mutter. Der Mensch, von dem ein Kind bedingungslosen Schutz erwarte. Doch den kann sie ihrem Kind so nicht geben. All die Jahre nicht. Es dauert lange, oft Jahrzehnte, bis das Kind einsieht, dass die Mutter es am allerwenigsten schützen kann. Diese Erkenntnis ist erschütternd, ernüchternd, aber in gewisser Weise auch klärend für das Kind. Es weiß jetzt, woran es ist. Seine Mutter ist selber Tag für Tag am Rudern, um nicht unterzugehen. Da ist kein Platz, für die Rettung des Kindes.

Das Kind kann aber sehr wohl seinen eigenen Untergang verhindern. Denn es ist starkt und entschlossen. Und es hat ein Ziel. Eines Tages frei und unabhängig von Angst und Schrecken zu sein.

Das dieses Vorhaben jedoch leicht gefasst und sowas von unfassbar schwer durchzuführen ist, merkt das Kind jeden Tag aufs Neue... 

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veröffentlicht am 11.02.2018 von Radiergummi
geändert am 18.03.2019 von Radiergummi



Fragen / Kommentare


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✍Anonym
erstellt am 19.12.2017 02:12, geändert am 11.02.2018 21:02
Name : Amaya
Kommentar : Es ist so ungerecht, wenn Väter ihre Borderline-Wut an einem Kind auslassen , das Selbstwertgefühl des Kindes angreifen und zerstören zu wollen! Das kann eine Mutter nicht tolerieren! Sie muss sich dann vor ihr Kind stellen und wie eine Löwin kämpfen!
✍Kati
erstellt am 18.03.2019 12:03
Das ist verständlich und ich stimme dir zu. Allerdings ein Gedanke: Wäre die Frau eine Löwin, wäre sie nicht (mehr) mit einem Borderline-Mann zusammen.
Die Frau ist so schwach wie der Mann.

erstellt von Kati

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