Ab heute im Doppelpack

Tja, so schnell kann es also gehen. Ich bin jetzt eine von ihnen. Eine der sicherlich gar nicht so seltenen Spezies der jungen Schwangeren.

Gelandet in dieser Situation von der man immer denkt, nur anderen würde das passieren.

Die Situation, die Albtraum von so vielen Eltern mit Teenagertöchtern - oder auch Söhnen - ist. Oder auch Albtraum der Jugendlichen selbst.

Aber auch eine sehr lehrreiche Situation. Ab heute trennt sich nämlich die Spreu vom Weizen. Ab sofort werden aus dem bunten Haufen an Freunden und lieben Verwandten genau jene ausgesiebt, die einem nur an sonnigen Tagen zur Seite stehen. Das geht ganz von alleine, diese Personen rutschen praktisch von selber durch die Löcher dieses Siebes. Sogar vermeintlich wichtige Bezugspersonen wenden sich plötzlich ab und sind schneller weg, als man Stinkewindel sagen kann. Fast so, als hätte man sich eine hochansteckende Krankheit eingefangen oder ein Schwerverbrechen begangen. Aber dazu an anderer Stelle mehr...

Naja...Glücklicherweise sieht man einem so eine Schwangerschaft nicht an. So ganz am Anfang meine ich. Das hat für mich jetzt den großen Vorteil, dass ich Gelegenheit habe, diese neue Situation zu verdauen und zu überdenken. Mir darüber Gedanken machen kann, wie ich dieses aus dem Ruder gelaufene Etwas namens "Leben" wieder auf Schiene bringen soll.

Mein kleiner Untermieter ist also erstmal völlig inkognito mit mir unterwegs - und das ist auch gut so.


Aber es hilft alles nichts. Auch nach dreimal drüber schlafen hat sich nicht an der Tatsache geändert, dass ich schwanger bin. Also doch kein absurder Traum in Überlänge. Dann soll ich wohl anfangen, meine, nein unsere Zukunft zu planen.

Meine Zukunft steht und fällt erstmal mit der Reaktion meiner Klassenlehrerin bzw. der Schulleiterin auf die Verkündung meiner frohen Botschaft. Und dieses Gespräch ist jetzt eh schon überfällig. Die Gerüchteküche hat schon ordentlich gebrodelt und meine (großteils weiblichen) Mitschüler scheinen über ausgezeichnete Instinkte zu verfügen und längst gelte ich offiziell als werdende Mutter des nächsten Jahrgangsbabys. Jippie, meine lieben Kollegen kriegen sich kaum mehr ein vor Vorfreude und Mitleid. Ganz toll.

Auf gehts also...Ich werde nervös, überlege mir, wie ich mein Anliegen formulieren soll und rufe wie immer erstmal meine beste Freundin an.

Auf Pia ist wie immer Verlass und gemeinsam wagen wir uns in die Höhle der Löwin. Oder halt ins Büro unserer Klassenlehrerin Frau Segler.

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veröffentlicht am 29.01.2019 von Radiergummi
geändert am 29.04.2020 von Radiergummi



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